Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Bilder und Fotos

Ein Bild kann mehr sagen als tausend Worte, sofern es ergonomisch eingesetzt wird.

Symbole / Bildzeichen / Metaphern

Als Alternative oder Ergänzung zur Schrift werden zunehmend Symbole / Bildzeichen eingesetzt.

Vorteile

Nachteile

Sie sollten die Gefahr der Fehlinterpretation von Symbolen vor allem im internationalen Kontext nicht unterschätzen. Ketzer behaupten, dass bisher nur das Symbol für Toiletten weltweit verstanden wird.

Bei der Verwendung von Symbolen im Internet muss man deren Bedeutung in der realen Welt berücksichtigen. Ansonsten kann es zur Interferenz kommen: Menschen werden verwirrt, wenn etwas, das so aussieht wie etwas Altes / Bekanntes nun anders funktioniert.

Ferner besteht bei Symbolen im Internet aufgrund der geringen Größe der Grafiken auch immer die Gefahr der Verwechslung mit ähnlich aussehenden Symbolen im Auftritt oder in der realen Welt.

Falls man neue Symbole auf Buttons einführen muss, so sollte man eine Erklärung der Symbole auf derselben Seite einfügen.

Als ergonomisches Symbol hat sich die Lupe etabliert. Ein Textlink "vergrößern" wäre nicht so zielführend, da es Nutzer geben könnte, die sich darunter die reale Vergrößerung der betreffenden Elemente vorstellen könnten. Bei der Lupe ist die Erwartungskonformität mit der realen Welt symbolisch gewährleistet. Die meisten Nutzer wissen, dass eine Lupe das Objekt selbst unverändert belässt und nur die kurzzeitige Ansicht vergrößert.

Zeichen

Verkehrszeichen können sich zur Analogiebildung eignen, sofern die anvisierte Zielgruppe die Analogie versteht. Man darf jedoch selbst bei weltweit standardisierten Symbolen wie den Verkehrszeichen nicht davon ausgehen, dass alle sie erkennen, verstehen oder gleich interpretieren.

Ferner gilt: Symbole werden zwar schnell (wieder-) erkannt, Worte werden jedoch schneller verstanden! (http://www.jnd.org/dn.mss/affordances_and.html)

Verlinkung

Während kleine Grafiken oft als Link angesehen werden und drauf geklickt wird, auch wenn es kein Link ist, nimmt diese Tendenz der Nutzer mit der Größe der Grafik bzw. des Fotos ab. Man kann zwar auch große Fotos mit einem Link versehen, sollte diese Funktion jedoch zusätzlich auch noch mit einem redundanten Text-Link für alle Nutzer sicherstellen.

Formgebung

Der Farbeinsatz darf nicht über Mängel bei der Formgebung hinweg täuschen. Zuerst müssen Sie die passende Form wählen und dann eine die Form unterstützende oder zu ihr passende Farbe auswählen.

Bilder (Fotos und Grafiken) darf man nicht so gestalten, dass sie mit Werbung verwechselt werden können. Sonst blenden viele Nutzer sie geistig aus.

Visuelle Integrationseffekte in der Gestaltungspsychologie

Mehrere grafische Objekte werden i.d.R. als zusammengehörend angesehen, wenn zumindest eines der folgenden Kriterien erfüllt ist: (nach: Mletzko, Falk, Designleitlinien und Bewertungskriterien für die Strukturgeometrie technischer Informationswelten, in: Software-Ergonomie s'99, S.207).

Derartige Effekte erleichtern die Informationsaufnahme logisch zusammengehörender Informationsblöcke.
Ebenso kann man zusammenhängende Kreisläufe durch Kreise, Ellipsen, Quadrate oder Rechtecke darstellen.

Allerdings gehört nicht alles inhaltlich und somit grafisch eng zusammen. Trennen Sie deshalb inhaltlich Unzusammenhängendes auch deutlich optisch ab, um Missverständnisse zu vermeiden. Visualisierungsziel ist die gute Ausnutzung der mentalen Ressourcen, nicht die der Bildschirmfläche! (Mletzko, Falk, Designleitlinien und Bewertungskriterien für die Strukturgeometrie technischer Informationswelten, in: Software-Ergonomie s'99, S.213).
Vor allem bei komplexen Zusammenhängen kann die Visualisierung die Informationsaufnahme erleichtern. Eine inhaltliche Zergliederung in logische Einheiten muss somit mit einer grafischen Untergliederung einhergehen. Dies wird durch die Umkehr der obigen Prinzipien erreicht.

Leere Flächen

Die Wirkung leerer Flächen wird unterschätzt. Benachbarte Bildschirmregionen und der Hintergrund beeinflussen sich aufgrund der peripheren Wahrnehmung bei Menschen und lenken voneinander ab. Hieraus folgt eine mangelnde Konzentration des Benutzers. In der Umkehrung wirkt ein Objekt folglich durch den leeren Raum um es herum. Dies gilt für Text und Grafiken.

Dies ist ein Grund, warum in einem Museum die Bilder an einer i.d.R. schlichten weißen Wand hängen und auch die Form, Farbe und Struktur der Böden und der Decken sehr schlicht und unaufdringlich gehalten sind. Das Kunstwerk soll wirken. Bei manchen Internet-Auftritten hat man das Gefühl, dass der Designer den gesamten Auftritt als Kunstwerk ansieht. Im Ergebnis hinterlässt dann kein Element auf den Betrachter einen bleibenden Eindruck.

Hieraus folgt, dass alle Hintergrundgrafiken die Konzentration des Benutzers vom Wichtigen ablenken und deshalb unergonomisch sind.

Fotos

Man sollte Grafiken nur einsetzen, um wichtige Inhalte darzustellen und nicht zur Verschönerung der Seite. Überflüssige Fotos können die Aufmerksamkeit des Nutzers sogar von wichtigem Textinhalt ablenken.

Fotos mit Gesichtern ziehen automatisch die Blicke der Nutzer an. Manche Untersuchungen belegen, dass vor allem Männer eher Fotos ansehen als Frauen.

Direkte, starr auf die Augen des Betrachters gerichtete Blicke werden von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Vermeiden Sie derartige Fotos auch in Internet-Auftritten.

Siehe zum Thema Bilder und Fotos auch das technische Kapitel über Geschwindigkeit.

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